Was bedeutet 23 Stunden Pflege?

Die 23 Stunden Pflege ist ein spezielles Betreuungsmodell für pflegebedürftige Menschen, bei dem eine Betreuungskraft nahezu rund um die Uhr im Haushalt der zu pflegenden Person lebt. Anders als bei der klassischen 24-Stunden-Pflege umfasst dieses Modell eine tägliche Arbeitszeit von 23 Stunden mit einer gesetzlich vorgeschriebenen einstündigen Ruhepause. Ziel ist es, Senioren oder pflegebedürftigen Angehörigen ein möglichst selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen.

Diese Form der Betreuung wird vor allem bei Personen mit hohem Pflegebedarf eingesetzt – etwa bei fortgeschrittener Demenz, eingeschränkter Mobilität oder nach einem Krankenhausaufenthalt. Die Betreuungskraft übernimmt dabei nicht nur die Grundpflege, sondern unterstützt auch bei hauswirtschaftlichen Tätigkeiten und leistet emotionale Gesellschaft.

Vorteile der 23 Stunden Pflege

Ein entscheidender Vorteil der 23 Stunden Pflege ist die konstante Verfügbarkeit einer vertrauten Betreuungskraft, was insbesondere für Menschen mit kognitiven Einschränkungen oder nächtlicher Unruhe essenziell ist. Angehörige werden dadurch entlastet und können sich sicher sein, dass ihre Liebsten professionell und liebevoll versorgt werden.

Ein weiterer Pluspunkt ist die persönliche Bindung, die sich zwischen Pflegebedürftigen und Betreuerin entwickeln kann. Durch die enge Zusammenarbeit entsteht oft ein vertrauensvolles Verhältnis, das zur emotionalen Stabilität des Seniors beiträgt. Zudem bleibt die pflegebedürftige Person im gewohnten Umfeld – ein Faktor, der sich positiv auf das Wohlbefinden und den Gesundheitszustand auswirken kann.

Wer bietet die 23 Stunden Pflege an?

In Deutschland gibt es zahlreiche Agenturen und Pflegevermittlungen, die sich auf die 23 Stunden Pflege spezialisiert haben. Häufig stammen die Betreuungskräfte aus osteuropäischen Ländern wie Polen oder Rumänien und bringen bereits Erfahrung in der häuslichen Pflege mit. Wichtig ist dabei die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben wie Mindestlohn, Sozialversicherung und Arbeitszeitregelungen.

Vor der Entscheidung für eine Agentur sollte eine genaue Prüfung erfolgen: Welche Qualifikationen besitzen die Betreuungskräfte? Wie transparent ist das Preis-Leistungs-Verhältnis? Und wie schnell wird bei Problemen reagiert? Ein sorgfältig ausgewählter Anbieter kann wesentlich zur Qualität der Pflege beitragen.

Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten

Die Kosten für eine 23 Stunden Pflege variieren je nach Anbieter, Qualifikation der Betreuungskraft und individuellen Anforderungen. In der Regel liegen sie zwischen 2.200 und 3.500 Euro monatlich. Je nach Pflegegrad können Zuschüsse von der Pflegekasse beantragt werden, etwa durch das Pflegegeld oder Verhinderungspflege. Auch steuerliche Entlastungen können genutzt werden, um die finanzielle Belastung zu reduzieren.

Fazit

Die 23 Stunden Pflege stellt eine wertvolle Alternative zum Pflegeheim dar – besonders für Menschen, die im Alter nicht auf ihre gewohnte Umgebung verzichten möchten. Sie kombiniert individuelle Betreuung, Sicherheit und emotionale Nähe. Für Angehörige bedeutet sie Entlastung und Vertrauen in eine professionelle Versorgung. Wer sich für dieses Modell entscheidet, sollte jedoch genau vergleichen und auf Qualität, Transparenz und gesetzliche Konformität achten.